Psalms 79

Text: Psalm 79,1-13 Der 79. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Assaphs, darin nämlich Assaph nicht seine Zeiten, sondern in einem prophetischen Geist die kümmerlichen Zeiten bei Zerstörung des Tempels zu Jerusalem und der babylonischen Gefangenschaft, auch den nachmaligen Jammerstand zu den Zeiten der Maccabäer beschrieben, und also in diesem zuvor geschriebenen Geduld= und Trost=Wort, den Samen zum Glauben, Beten und Ausharren, auch in solchen Umständen zuvor bereitet hat, welcher dann auch wirklich zu der Zeit der Not seine Kraft und Trieb zu Früchten der Geduld bewiesen hat. Es enthält aber der Psalm eine klägliche Vorstellung von des Volks Jammerstand, V.1-4. Eine bewegliche Bitte um göttliche Gnade, teils zur Erlassung der Schuld und Strafe, V.5-8, teils um wirkliche Hilfe durch Rache an den Feinden, V.9-12. Ein dankbares Gelübde, V.13. Auch uns ist es auf unsere und nächstkünftige Zeiten vorausgesagt, daß Babel noch werde trunken werden von Zions Blut. Die elende Beschaffenheit unserer Kirche verkündigt uns selbst, daß uns nichts als Gerichte bevorstehen, und daß dem Guten nicht anders werde Raum gemacht werden können. Wie sollten wir uns also in Erkenntnis des Namens GOttes und in der Freudigkeit, Ihm denselben vorzuhalten, bewahren. Wie sollten wir uns aber auch durch Angewöhnung, mit Wenigem zufrieden zu sein; durch Betrachtung der Exempel anderer Leiden, die vor uns und neben uns über unsere Brüder in der Welt ergangen sind, durch gemeinschaftliche Aufmunterung untereinander waffnen, damit uns nicht der Feind als Liebhaber unseres eigenen Lebens zu Schanden mache, oder wir nicht zur vergeblichen Selbsthilfe greifen, sondern durch die Verheißungen GOttes uns im Glauben und Geduld stärken, wie es den Heiligen aufgegeben ist.
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